Методические рекомендации для муниципального этапа всероссийской олимпиады школьников по немецкому языку в 2009/2010 учебном году воипкипро

Leseverstehen (60-80 min.)

1. Teil

Lesen Sie zuerst den Text, dann lösen Sie die darauf folgenden Aufgaben!

In der Kritik:

Schulsystem in Deutschland

Schon die PISA-Studie aus den Jahren 2000 und 2003 hat deutlich gezeigt:

Im Vergleich mit anderen Ländern schneiden die deutschen Schüler mit Ihren Kenntnissen schlecht ab. Vor allem Kinder aus armen Familien und Migrantenkinder besuchen viel seltener ein Gymnasium oder eine Realschule.

Dieses unerfreuliche Ergebnis hat der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen (UN), Vernor Muñoz, nochmals bestätigt. Zehn Tage lang besuchte der Juraprofessor aus Costa Rica deutsche Schulen. Er sollte prüfen, ob in Deutschland das Recht auf Bildung gesichert ist. In seinem Bericht, den er Ende März vorlegte, hatte Muñoz kaum etwas Gutes über das deutsche Bildungssystem zu sagen. Nach seiner Auffassung werden arme und ausländische Kinder an den Schulen stark benachteiligt. „Ich glaube, dass das dreigliedrige Schulsystem die soziale Ungleichheit betont”, kritisierte der Experte.

Schuld daran sei vor allem die frühe Aufteilung auf Haupt-, Realschulen und Gymnasien. Grundsätzlich werden die deutschen Schüler im Alter von etwa zehn Jahren, nach Ende der Grundschule, in diese sehr verschiedenen Schultypen eingeteilt. Die Kriterien für diese Einteilung fand Muñoz fragwürdig. So besuchten viele Einwanderkinder nach der Grundschule wegen mangelnder Sprachkenntnisse die Hauptschule. An deutschen Gymnasien hingehen würden sich hauptsächlich Kinder von sozial besser gestellten Eltern finden. Ein weiterer Kritikpunkt ist die unterschiedliche Schulorganisation in 16 Bundesländern, die Eltern und Schülern den Wohnortwechsel erschwere. Außerdem bemängelte Muñoz die fehlende Durchlässigkeit zwischen den Schulformen sowie die Lehrerausbildung. Lediglich, dass die Schulpflicht in Deutschland bis zum 18. Lebensjahr gelte, registrierte Muñoz positiv.

Damit unterstrich der UN-Berichterstatter, was schon die PISA-Studie besagte: Deutschland weist unter den Industrienationen den stärksten Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und den Leistungen Schüler auf: Muñoz empfahl deshalb, sich von der drei Schultypen zu verabschieden und eine grundlegende Änderung der deutschen Schulkultur einzuleiten. Eine Alternative, die Muñoz sehr befürwortet, stellen in Deutschland die Gesamtschulen dar. In diesen Schulen werden alle Schüler gemeinsam unterrichtet und nur in manchen Fächern, je nach Leistung, in unterschiedliche Kurse eingeteilt. Diese Schulform gibt es in Deutschland mit 8,7 Prozent jedoch selten.

Das harte Urteil des Experten hat zahlreiche Diskussionen ausgelöst. Der amtierende Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Jürgen Zöllner, und auch Bildungsministerin Anette Schavan verteidigten das dreigliedrige Schulsystem als ein „sehr erfolgreiches Konzept”. Einen schlüssigen Zusammenhang zwischen Schulsystem und Bildungserfolg gebe es nicht. Zudem seien Reformen, welche die Abhängigkeit von Bildung und sozialer Herkunft aufheben sollen, bereits begonnen worden. Allerdings werde es noch einige Jahre dauern, bis solche Veränderungen ihre Wirkung zeigen würden, so KMK-Präsident Zöllner.

Marie Kretschmar

Lesen Sie nun folgende Aussagen zum Inhalt des Textes! Bestimmen Sie, ob die Aussage richtig (A) oder falsch (B) ist. Wenn die Aussage nicht im Text steht, tragen Sie in den Antwortbogen C ein.