Zugangstechnologien
Die grundsätzlichen verwendeten Technologien für den Internetzugang unterscheiden sich nur marginal von denen, die in Russland Verwendung finden.
Am weitesten verbreitet ist der Zugang über das klassische Kupfer-Telefonkabel via (A)DSL und neuerdings VDSL.
Bei ADSL2+ werden allerdings meistens nur bis zu 16 Mbit/s vermarktet statt der maximal möglichen 24 Mbit/s in Downstream Richtung.
Neuer ist der Zugang via VDSL2, der allerdings den gravierenden Nachteil hat, dass die Leitungslänge vom DSLAM (providerseitige Gegenstelle des DSL-Modems) zum Haushalt mit einigen hundert Metern nur noch extrem kurz sein darf. Hiermit werden derzeit unter optimalen Bedingungen Geschwindigkeiten von bis zu 100Mbit für Up- und Downstream erreicht. Möglich ist dies derzeit nur in einigen wenigen Ballungsgebieten.
Alternativ zum Telefonkabel kann auch das TV-Kabel genutzt werden. Aufgrund der deutlich höherwertigen, doppelt geschirmten Kabeln, sind hier enorme Geschwindigkeiten von bis zu einigen Gbit/s möglich, vermarktet werden allerdings auch hier derzeit nur einige hundert Mbit/s. Im Gegensatz zum Telefonnetz ist das TV-Netz ein gemeinsam genutztes Netz, Haushalte im selben Verteilerraum (z. B. Stadtteil) müssen sich hier die verfügbare Bandbreite teilen, was bei schleppendem Netzausbau die Geschwindigkeit des Einzelnen in Stoßzeiten beeinträchtigen kann.
Im Bereich des mobilen Internets sind die Technologien, GSM (EDGE), UMTS (HSDPA), und LTE im Einsatz. Auch hier gilt, je weiter weg von Ballungsgebieten, desto schlechter die Versorgung und dementsprechend die Internetgeschwindigkeit.
Im Geschäftskundenbereich kommen dagegen zumeist deutlich schnellere, dedizierte Lösungen auf Glasfaserbasis zum Einsatz wie SDH, SONET usw. sowie in schlecht ausgebauten Gebieten Richtfunklösungen auf 2.4, 5.8 oder 24GHz, welches Frequenzen sind, für deren Nutzung es in Deutschland keiner Lizenz bedarf.
Unterschiede bei Privat- und Geschäftskunden
Während für Privatkunden im Festnetz zumeist Telefon, Internet und zum Teil TV in günstigen Kombipaketen mit echter Internet Flatrate angeboten wird, gibt es im Bereich Mobilfunk nur pseudo-Flatrates, bei denen bis zu einer bestimmten Datenmenge die volle Geschwindigkeit zur Verfügung steht und danach auf nahezu unnutzbar geringe Geschwindigkeit gedrosselt wird.
Hier sind derzeit Paketpreise von ca. 20€-60€/Monat üblich – je nach Umfang und Geschwindigkeit.
Geschäftskundentarife sind deutlich teurer und bewegen sich in einem deutlich größeren Preisspektrum, abhängig von gebuchter Leistung, Verfügbarkeit (Ausfallsicherheit) und Anbieter, üblich dürften aber Preise sein, die im 10-fachen der Privatkundentarife rangieren.
Welche Aufgabe hat ein ISP (Internet Service Provider)?
Ein Internet Service Provider hat die Aufgabe, Zugang zu einem Medium wie Telefonnetz und Internet herzustellen. Nicht mehr und nicht weniger. So ist er auch nicht dafür haftbar zu machen, was seine Kunden ins Netz stellen, muss aber bei Hinweis auf illegale Aktivitäten reagieren. Inhalte pro-aktiv zu bewerten und daraufhin löschen oder blockieren darf er nicht.
Die Telekom stellt sich derzeit auf den Standpunkt, dass ein Großteil des abgewickelten Internetverkehrs von einer kleinen Anzahl an Usern verursacht wird und und die Kosten, die dadurch entstehen von allen anderen Kunden mitgetragen werde müssen. Deswegen sollen auch hier im Festnetz Obergrenzen eingeführt werden, die – werden sie überschritten – zu einer Drosselung auf ~0,42% der gebuchten Leitungsgeschwindigkeit führen sollen, was de facto einer Kappung des Internetzuganges entspricht. Kunden sollen dann für Geld, weitere Datenpakete kaufen können (zu einem Vielfachen des Preises, den die tatsächlich bereitgestellte Bandbreite kostet). Die verkündeten Obergrenzen sind aber derart winzig, dass diese bereits heute durch normale Datennutzung mit Leichtigkeit erreicht werden können und Hochrechnungen gehen von einer Verdoppelung des Datenaufkommens pro Jahr aus.
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