Приложение №2
Техническое задание к международной культурно-спортивной акции, посвященной Году немецкого языка и литературы в России "Навстречу родному Слову/Dem Mutterwort entgegen"
Техническое задание.
Отрывок из поэмы прочитывается целиком участниками Культурно-спортивной эстафеты на каждом этапе эстафеты.
Фоном для прочтения отрывка выбирается место, являющееся наиболее значимой и узнаваемой культурно-исторической или природной достопримечательностью региона, где проходит данный этап эстафеты.
На каждом этапе участники снимают видеоролик, длиной не более 10 минут, в котором отображается:
- особенность этапа, культурно-историческая или природная достопримечательность региона, где проходит данный этап эстафеты, спортивная составляющая;
- получение и передача символа эстафеты;
- чтение предложенного участникам этапа, отрывка из поэмы В.Кляйна;
- необходимо сделать аудио запись чтения отрывка в формате mp3.
Полученные видеоматериалы будут использованы в создании видеофильма.
Просьба на телефоны и так называемые «мыльницы» не снимать. Это очень важно Съемку производить либо на зеркальные фотоаппараты, где качество съемки – не ниже HD/ либо на цифровые видеокамеры или экшн-камеры. Если у вас имеется вход под внешний микрофон – используйте его!
Используйте штатив, если не до конца доверяете своим рукам
Качество и характеристика данных.
Качество видео – не ниже HD
Формат видео - avi, mpeg, mts
Поэма Виктора Кляйна "Jungengespraech"
(Делится на отрывки, согласно количеству участников эстафеты.)
JUNGENGESPRÄCH
(Auszüge aus dem Poem)
Der Junge denkt in meiner Sprache
und spricht in meinem Mutterlaut.
Wie lange schmerzlich ich entbehrte
das Deutsch, von Kindermund gehaucht.
I
Wir sitzen wie zwei reife Männer,
warm ist das Zimmer, blank gefegt,
ich, kaum erst sechzig,
er schon viere,
und reden, ernst und angeregt ...
„Erzähle Opa!“ – „Was, mein Junge?“
„Als du noch klein warst. Bitte sehr!“
„Mein Kind, das liegt in weiter Ferne.“
„Sind’s Jahre fünfe oder ... mehr?
II
So spricht der Junge alle Tage ...
Und mir, mir wird das Herz so weich.
Ich lass mein Fernsehauge wandern
hinab in meiner Kindheit Reich ...
Der Bildschirm fängt schon an zu flimmern.
Verdammt! Das Augenlicht wird schlecht!
Die Ringe auf dem Schirm sich weiten,
und das grad ist dem Jungen recht.
III
„Nun höre, was ich dir berichte!
Nicht Phantasie und leer Gesicht.
Für mich, mein Junge, ist’s die Wahrheit,
denn Opas, Junge, lügen nicht.
Gewiss, sie können phantasieren
und müssen nicht mal Dichter sein,
wenn sie von ihrer Kindheit sprechen,
dann werden Opas bisschen klein ...
IV
Und ich erzähle ihm Geschichten
vom Gestern, das für mich so nah.
Er ist ganz Ohr, die Äuglein brennen,
weil alles auch mit ihm geschah.
Er war dabei beim Fischefangen,
beim Mähen in dem Wiesengrund,
als Pferdchen jagten wir wie rasend,
die Leine fest im Kindermund.
Er fragt, wo unser Dorf, das schöne,
von dem er schon so viel erfahren,
denn liegt es doch wohl gar nicht fern?
Er fragt, ob auch die Hunde alle,
noch alle schön am leben wär’n ...
V
Hopp! Hopp! Wir sind die besten Reiter!
Die Sonnenreiter neuer Zeiten.
Hopp! Hopp! Wir rasen in die Steppe,
dorthin, wo Himmel Erde küsst,
wo rote Sonne blaue Steppe
in ihre heißen Arme schließt ...
Hopp! Hopp! ...
„Halt, Opa, halt. Darf ich was bitten?“
„Drauflos, mein Bub, du hast das Recht.“
„Ich möchte auf unsrem Füllen reiten!“
„I wo, mein Lieber, das wär schlecht.
Als Bauernjunge musst du wissen,
was einem Jungpferd nutzt und frommt:
Vor seinem dritten Lebensjahre
ein Pferd nie untern Sattel kommt.
Verstehste, Junge?“
„Ja, verstehe!“
„Na also! So ist’s Bauernbrauch.
Wer ihn verletzt, ist halt kein Bauer,
er ist ein Geck und dummer Gauch ...“
VII
„Und weiter, Opa, weiter, weiter,
und dann und dann, was war da noch?“
Herrgott, was soll ich noch erzählen?
Mein Kopf hat schon ein großes Loch ...
„Und dann ... dann krähn wir um die Wette,
du bist ein Hahn, ich bin ein Hahn;
doch Eier können wir nicht legen,
weil das die Henne besser kann.
Am Mittag, wenn die gluhe Sonne
sich mühsam drängt durch Höhenrauch,
dann reiten wir die Pferde schwemmen
und schrubben ihnen Hals und Bauch ...
Wir baden nackt, ganz pudelnackend,
die Hose runter, auch das Hemd!
Die Sonne klatscht uns auf den Rücken
und bis ans Herz im Leibe brennt.
Wir liegen lang im Feuersande –
Ein Toter würde da gesund –
Kopfüber stürzen wir ins Wasser
und tauchen auf den tiefsten Grund.
Am Sonntag, weißt du, gehen wir fischen ...
Im Garten sind die Beeren reif ...
Im Sandfeld platzen die Melonen,
da essen wir uns stramm und steif ...“
XII
„Und weiter, weiter, Opa, weiter!
Was kam danach und dann ... und dann?
„An welchem Kreuzweg blieb ich halten?
Wo fang ich denn jetzt hurtig an? –
Ach so! Wir schlafen auf dem Banschuk,
nach Bubenart, nur du und ich ...
Doch morgen, Alex, hörste, Junge?
In aller Frühe wecke mich!“
„Was ist denn los?
Gehen wir gleich fischen?“
Ich schweige weise, stell mich stumm.
Um nichts vom Schaffen zu erzählen,
leg ich mich auf die Seite rum ...
Wir waren stark und hatten Flechsen
wie Stiere, waren eben jung;
Wie Gäule ...
„Sag, Traktoren waren?“
„Die gab es nicht ...“
„Ei, sag warum ...?“
Ich zucke stumm mit beiden Achseln ...
„Und Autos gab’s?
Auch keine Autos?“
Enttäuscht der kleine Junge meint.
Er zieht ein lang’ und kraus’ Gesichtchen
und möchte gern heulen, wie mir scheint.
Da plötzlich klatscht er in die Händchen:
„Und Sputniks gab’s?“
Ich wend mich ab und grinse stumm,
Und er versteht schon,dass es nicht einmal
Sputniks gab ...
XIV
... Der Junge denkt in meiner Sprache
und spricht in meinem Mutterlaut.
Wie lange Schmerzlich ich entbehrte
das Deutsch, von Kindermund gehaucht.
Wer’s nie erlebt, wird nie empfinden,
was heißt, vermissen Mutterton,
geformt von zarten Kinderlippen,
von deiner Tochter, deinem Sohn ...
Мы желаем Вам удачи на этапе! |
